Was ist Religion?

Ich will hier nichts Historisches oder Psychologisches zum Begriff der „Religion“ bringen, vielmehr einerseits recht allgemein „Religion“ definieren, andererseits doch mit entsprechenden transzendentalen Beweisen eines apriorischen Vorwissens an die Sache herangehen, wie und warum es zu einem spezifischen Wissen der Religion – und letztlich notwendig zu einer  positiven Offenbarung  kommen muss.

(Fichte-Zitate sind wieder rot hervorgehoben.) 

Eine Theorie zum absolutum/Absoluten findet sich bei Fichte spätestens ab der WL 1801/02. Viele WLn der späteren Jahre kreisen um dieses Thema des Verhältnisses der Begründung des Wissens in und aus dem Absoluten.

1) Alles, was ist, ist Erscheinung des Absoluten. Die Frage ist nur, wie das zu denken und zu begrĂĽnden und zu rechtfertigen sei, ohne in einen Pantheismus zu verfallen: Das Thema Erscheinung oder Hypothese einer Sich-Erscheinung des Absoluten  ist implizit von allem Anfang an in den Schriften Fichtes enthalten. Bereits seit den EIGNEN MEDITATIONEN [1793] kommen Prinzipien der Gotteslehre in das Denken hinein, die freilich als solche noch nicht gekennzeichnet und entfaltet sind. Transzendental-methodisch muss sogar eindeutig z. B.  beim Begriff des  „absoluten Ichs“  in der „GRUNDLAGE“ von 1794/95 von der Gottesidee ausgegangen werden, bzw. ist im Begriff des „durch sich selbst bestimmten reinen Willens“ § 12 der WLnm von 1796/97 der Gottesbegriff enthalten.  Fichte war aber noch befangen im Vernunftbegriff Kants; die unabhängige Tätigkeit Gottes schien ihm nicht fassbar.1

2) Da die transzendentalphilosophische Begründungs- und Denkform eine ausdrückliche Bildtheorie ist, muss prinzipientheoretisch das Verhältnis des Ich-Begriffes zum Absoluten mitlaufend immer gesetzt sein, d. h. das einzelne Vernunftwesen ist „Bild Gottes“ und das ausgegliedert gesehen in und aus einer Universalität aller Vernunftwesen, begründet in und aus dem absolutum.2

Eine Zusammenfassung dieser interpersonalen Begründung und Rechtfertigung der Erkenntnis kann z. B. eine Stelle in der WL 1802/02 zum Ausdruck bringen: Im Zusammenhang vom „Weltenplan“ und „geistigen Schöpfertum“ des „Zweiten Teils“ § 8 wird dort   a) das Verhältnis der Individuen zueinander in Wechselbestimmung als auch b) deren Ableitung aus der Einheit der intelligiblen Welt, die wiederum c) Äußerung/Erscheinung des Absoluten ist, expliziert.
„Die allgemeine Wahrnehmung hat zu ihrem Grundstoffe | durchaus nichts Anderes, als das Verhältniss des wahrnehmenden Individuum zu andern Individuen in einer rein intelligibeln Welt; denn nur inwiefern sie dies hat, ist sie, und ist ĂĽberhaupt ein Wissen. Ohne dies zu haben, käme sie ĂĽberall nirgends zu sich selbst, sondern zerflösse in das unendliche Leere, wenn es dann ĂĽberhaupt einen Menschenverstand hätte, sie dann auch nur insofern zu setzen, um sie zerfliessen zu lassen.“ (SW II, S 150) trägt.3

Die transzendentalphilosophische Erkenntnistheorie, begrĂĽndet in und aus einer Interpersonaltheorie,  fĂĽhrt uns zum Sollensprinzip.  Das  Sollensprinzip kann als „Geltungsform“ einer Ich-Reflexion oder Wissens-Reflexion begriffen werden, getragen und ermöglicht durch einen absoluten Geltungsgrund, der sich in egologischer Form der Reflexion und  des Anfangs/der Liebe/des Wertes zu Bedingungen der Freiheit realisieren will. Der absolute Geltungsgrund/das absolutum/das Absolute/Gott tritt so in seiner äuĂźeren Form – nicht seiner inneren Konstitution nach – als quantitiert hervor. 4

In der WL 1801/02  kommt diese Selbst-Quantitierung des absolutum/des Absoluten/Gott deutlich zur Sprache. Die Reflexion des Wissens schwebt zwischen absolutum und seiner Erscheinung. 

Der Überstieg zum Geltungsgrund der Erscheinung des Absoluten ist durch das Sollensgesetz transzendental-reflexiv bestimmt – und der  Bereich einer Bestimmtheit der Natur und des Rechts und einer Bestimmbarkeit von Moral und Religion ist unendlich (aus der Sicht der reflektierenden Urteilskraft her)  eröffnet. Das Individuum kann sich durch Aufforderung und Antwort aus der Wir-Form der sittlichen Gemeinde ausgrenzen und sich selbst bestimmen – gerade dank des Rückbezugs auf einen absoluten Geltungsgrund und auf absolute Einheit.  Das Sehen oder Sich-Wissen rekurriert auf absolute Einheit,  bringt aber gerade dadurch die Prinzipien der Mannigfaltigkeit der intelligiblen wie der sinnlichen Welt  hervor. 

Der Geltungsgrund bleibt der Geltungsform  vorgeordnet:  

Es gibt eine schöne Stelle in der WL 1804/2 zum „Grund der Wahrheit“:
[…] der Grund der Wahrheit als Wahrheit, liegt doch wohl nicht in dem BewuĂźtseyn sondern durchaus in der Wahrheit selber; von der Wahrheit muĂźt Du also immer das BewuĂźtseyn abziehen, als derselben durchaus nicht[s] verschlagend. Es bleibt dieses nur die äuĂźere Erscheinung der Wahrheit, aus der Du wohl nicht herauskommen magst, und worĂĽber Dir auch der Grund angegeben werden soll[. W]enn Du aber glaubtest in diesem BewuĂźtseyn liege der Grund, daĂź Wahrheit Wahrheit sei, so verfielest Du in den Schein, und allenthalben, wo etwas darum wahr seyn soll, weil Du Dir dessen bewuĂźt bist, bist Du in der Wurzel eitel Schein und Irrthum.“ WL-1804/2, GA II/8, 205f.

3) Die im apriorischen Denken erfasste intelligible Einheit spaltet sich ins individuierte Interpersonalverhältnis – und ermöglicht von dorther den Begriff der Wahrnehmung. Wahrnehmung im gewöhnlichen Sinne  verstanden, d. h. Perzeption im sinnlichen Bereich, dann aber auch Perzeption des anderen (im intelligiblen Bereich) und schlieĂźlich Perzeption des einen, reinen, heiligen Willens Gottes. 

Die Schritte zur Perzeption des reinen Willens wären etwa wie folgt zu gehen:
a) Wenn alle Erkenntnis und Wahrnehmung zuerst interpersonal konstituiert ist, so muss die BegrĂĽndungs- und Rechtfertigungsform des Sich-Wissens aus dem Absoluten ebenfalls interpersonale Formen annehmen. 5

b) Das Verhältnis zum Absoluten ist durch die reflexive Evidenz des Sich-Wissens als kritische Grenze festgelegt.  Es kann weder ein realistisch, dogmatisches Wissen von Gott aufgestellt, noch ein bloĂź idealistisches Gedachtsein von Gott behauptet werden. Beides wären Verabsolutierungen.6 Die Formulierung der Grenze der Evidenz ergibt sich reflexiv-vernĂĽnftig, aber erreicht nicht das Absolute von sich her. (Siehe z. B.  Blog zum Thema „Repräsentation“ in der WL 1804/4 11. u. 12. Stunde – Link ) 

c) Wenn es eine reflexive Grenze zum Absoluten von Seiten des Wissens gibt, umgekehrt aber alles Wissen nur Erscheinung des Absoluten sein kann, so muss der Geltungsform der Reflexivität des Ichs der absolute Geltungsgrund stets als MaĂźstab vorausliegen und als Geltungsgrund  im Wissen, das gut mit „Sehen“ umschrieben werden kann,  einbezogen bleiben. Die WL 1804/2 bringt das auf eine geniale Formel: „1) Nämlich, ich sage: Sehen, als Sehen gesetzt, folgt, dass wirklich gesehen werde, oder das Sehen sieht nothwendig.“ (27. Vortrag, 1. Abschnitt, ebd. 397, Z 21, Hervorhebung von mir.)

Das  „nothwendige Sehen“ erfasst sowohl das innere, reale Vernunftgesetz, als auch das freie, reflexive Sich-Wissen und Sich-Bilden. Es ist real gebunden durch das „decretierende Licht“, und zugleich frei konstruierendes, reflektierendes Sehen.  Im Denken des Sehens ist das Absolute wirklich und existentiell vorausgesetzt. (Es ist eine neue Sicht des sogenannten ontologischen Gottesbeweises).7

Daraus ergibt sich eine spezifisch fichtesche Einteilung und Besonderheit: Je nachdem, wie auf der Erscheinungsebene der wirkliche Seh-Akt gesehen und reflektiert wird, ergeben sich folgende Alternativen: a) Sieht man bloß auf das actuale Sehen für sich, ergibt sich für und in der Reflexivität des Ichs eine unendliche Dreifachheit des Sehens, d. h. ein Ich- und Du- und Wir-Sehen des Ganzen,8 oder b) es werden die genetischen Punkte von Grund (als Anfang) und Folge (als bestimmtes Ende), im bleibenden Nexus,  hinzugezählt, so ergibt sich eine Fünffachheit des Sich-Bestimmens des Wissens: Natur, Recht, Moralität, Religion und die Geltungsform des Wissens selbst.  

Ich möchte hier, wie gesagt, nur diesen Endpunkt des Begriffes „Religion“ ins Auge fassen.

4) Der Begriff Religion ist offensichtlich eine notwendige Bestimmbarkeit und Projektion einer vorgegebenen Idee mit spezifischer Bedeutung. Wie kann diese Projektion und unendliche Bestimmbarkeit der Idee „Religion“ charakterisiert werden?
Auf jeden Fall muss „Religion“ einerseits in dem systematischen Ganzen des Sich-Wissens situiert bleiben,  also im Zusammenhang des einen Sehaktes, wozu ebenso Natur, Recht und Moralität gehören, andererseits ist das Wissen der Religion ein spezifisches Wissen. Welches Wissen?

In den „Anweisungen zum seligen Leben“ von 18069 beschreibt Fichte die Religion als vierten „Standpunkt“ des Wissens:

„Die vierte Ansicht der Welt ist die, aus dem Standpunkte der Religion; welche, falls sie hervorgehet aus der dritten so eben beschriebenen Ansicht, und mit ihr vereinigt ist, beschrieben werden mĂĽĂźte, als die klare ErkenntniĂź, daĂź jenes Heilige, Gute und Schöne, keinesweges unsre Ausgeburt, oder die Ausgeburt eines an sich nichtigen Geistes, Lichtes, Denkens, – sondern, daĂź es die Erscheinung des innern Wesens Gottes, in Uns, als dem Lichte, unmittelbar sey […].” (Die Anweisung …, Akad.-Ausg. I,9, S. 110,11; SW V, S. 470)

Zu dieser Stelle von AsL las ich allerdings eine m. E. zutreffende Bemerkung und Kritik von A. Mues: „Aber dieser (sc. Fichtes Standpunkt der Religion), garantiert nur die „klare Erkenntniß” in das praktische Leben des dritten Standes, in seiner moralischen Praxis ist er ununterschieden vom dritten Stand. Religion ist Fichte vollkommene Evidenz in die Moralität und in diesem Sinne Liebe zur Moralität, darin erschöpft sie sich. Das ist ja auch stringent. Und deswegen kann Fichtes neuer Standpunkt der Religion nur einer der Erkenntnis, nicht aber einer des Praktischen sein. Aber eine tiefere Versenkung in den eigenen, den moralischen Stand berechtigt nicht zu einer neuen Weltsicht. Sie wäre auch vom sittlich Heiligen zu erwarten. Und damit hat Fichte den Sinn von Religion verkannt. Denn ihr geht es viel mehr um Schuldabwendung, das ist ihre dringlichste Intention.“ 10

Der Begriff der Religion entspringt zwar einem transzendental-methodisch Verfahren und ist denknotwendig und apodiktisch nach Gesetzen der Reflexion abgeleitet als subjektive  Form des notwendigen Sehens,  aber offensichtlich ist damit noch nichts gesagt, wie diese Projektion ĂĽberhaupt erfĂĽllt werden kann und wie die ontologische Basis eines wahren Seins von Gott inhaltlich besser (als bloĂź moralisch)  angenommen und genannt werden soll.  Man kann eine prinzipielle Skepsis anbringen, wenn der Akt des Bewusstseins, der zur Religion fĂĽhrt, zwar  als Teilakt der Verunfterkenntnis anerkannt ist, aber die Rolle der Freiheit in der weiteren Bildung von Religion ist ebenfalls konstitutiv. Soll Religion nur in diese Richtung einer Moralität – wie die Kritik Mues an Fichte lautet – weiterbestimmt werden?  Religion bleibt methodisch und historisch durch Freiheit geprägt ein mehr oder minder moralisches (im besten Falle, im schlimmsten Fall auch unmoralisches), projiziertes Postulat  in und aus dem Sittengesetz, eine subjektive Form gesellschaftlichen Selbstverständnisses. 

Also hat die Religionskritik des 19. Jhd. doch recht, Religion als Projektion des Selbstbewusstseins (Feuerbach), gesellschaftlicher Verhältnisse (Marx), innerer psychischer Vorgänge (Freud), anzusehen?

Oder anders ausgedrückt, etwas neutraler von  A. Mues: 
„
Die Moralität, das Sittengesetz, grĂĽndet in sich selbst. Ihm folgend tritt zugleich auch die Einsicht ein, dass nur so zu handeln gerechtfertigt ist. Ein solches Handeln ist begleitet von der zustimmenden Einwilligung, dass nur es selbst der Wert ist. Dennoch wird dieses Wert allgemein nach auĂźen gesetzt, transzendiert und stiftet dadurch Religionen. Er heiĂźt dann gewöhnlich „Gott”. Wird allerdings Gott als objektive Person, als Substanz, als  ein uns Ă„uĂźeres gedacht (und hier nennt Fichte als konsequentestes System das Spinozas), schwindet er zu einem nur entfernt ihn meinen könnenden Abbild. Hier finden sich dann berechtigterweise Fichtes kritische Ă„uĂźerungen an unserer ĂĽberkommenen Gottesvorstellung: Gott als Ursache der Welt, als Schöpfer der Natur, Gott dann als rechtlicher und schlieĂźlich als moralischer Gesetzgeber (…) wir als geschaffene Naturwesen, dann als Rechtsempfänger und schlieĂźlich stehend unter seinem Moralgesetz – (so kann) letztlich ein Gottesbild zutreffend nicht gelingen. Der Theismus ist diejenige philosophische und weltanschauliche Position, die in den Begriffen des Realismus vom reinen Willen und vom Absoluten reden will.11 Trotz der vielen Jahrhunderte – es kann so nicht glĂĽcken. Gott wird ĂĽber den Verstand, ĂĽber die Theorie zur transzendenten Gestalt“ (Hervorhebungen von mir) 12 

5)  Gegen solche skeptischen Einwände, Religion sei bloĂźe ideale Projektion – wenn auch in einer notwendigen ideellen Projektion liegend –  historisch unendlich wandelbar,  je nach freier Entscheidung, gehe ich jetzt zurĂĽck auf ergänzende Darstellungen von R. Lauth:  Er bringt ergänzend zu den AsL  ideelle Weiterbestimmungen, die von einer praktischen Idealisation sprechen und zu einer genetischen Erkenntnis zurĂĽckfĂĽhren. Er zitiert aus „FĂĽnf Vorlesungen ĂĽber die Bestimmung des Gelehrten“ (1811) und  „Sittenlehre 1812“. 

Der Begriff der „Religion“ offenbart sich als „Freiheit Aller“, als eine apriorische Vernunftoffenbarung von einem besonderem Wert, die konstitutiv allem weiteren Erkennen, besonders des Vollkommenen, vorausliegt.  

„Die Erscheinung ist Erscheinung des Absoluten, denn sie ist Geist und Freiheit, und nicht Natur und Notwendigkeit. „Gott bedient sich der Freiheit.“ (FĂĽnf Vorlesungen, 1811, NW III, 194.)

„Insbesondere beginnt die göttliche Schöpfung der Welt damit, daĂź sie erst diese Freiheit Aller […] zur Wirklichkeit erhebt, indem dieses die Bedingung ist alles weitern Erschaffens.“ „Die gesammte Geisterwelt […] liegt, als frei, zwischen einem doppelten Sein; zuvörderst demjenigen, welches in ihr unmittelbar wirkt: Gott; sodann demjenigen, welches sie selbst hervorbringen soll als das Nachbild jenes ersten Seins.“ (ebd.)

„Die Erscheinung (und in ihr alle Individuen) ist aufgerufen, und dadurch frei; ihr ist aufgegeben diese ihre Freiheit; sie ist aufgefordert, das sittlich Gesollte zu realisieren, d.i. zu vollkommener Liebe. Vollkommen wird die Liebe aber erst, wenn das Du absolut liebend ist und dadurch dem Ich ermöglicht, absolut zu lieben. D.h. die vollkommene Liebe ist die Liebe Gottes.“ 13

„Das Ich ist Leben des absoluten [sittlichen In-]Begriffes, das wahrhafte Ich muĂź darum durchaus nur als solches erscheinen, und als nichts Anderes; als der objektivirte, in einem Dasein dargestellte Begriff, wie es die Bibel ausdrĂĽckt: das Wort wird Fleisch.“ (Das System der Sittenlehre, 1812, NW III, 36. )

6) Durch diese Generierung und Schematisierung des absoluten Sollens in die Zeit hinein, d. h . durch seine Versinnlichung und Vergeschichtlichung, gewinnt die Religion eine  eigenständige, apriorisch maßgebliche  und systemkritische Bedeutung gegenüber einseitigen Modellen einer bloßen Naturerkenntnis oder Rechtslehre und Morallehre: Sie wird Erkenntnis a priori einer Sinnidee, die von sich her das Vollkommene regelt und ist.14

Anders gesagt, mit RĂĽckgriff auf die „FĂĽnf Vorlesungen zur Bestimmung des Gelehrten“ von 1811 15gesagt: Im Erkennen von „Gesichten“ und Vernunftideen des apriorischen Gehaltes der Sollensidee werden neue Gehalte der Freiheit gefunden – sei es fĂĽr den Naturbereich, als auch fĂĽr die Rechtslehre wie fĂĽr die Moralität und fĂĽr die Bestimmbarkeit der Religion. Der Gottesbegriff, a priori schon wissbar, wird durch neue „Gesichte“ apriorisch weitergebildet – und bleibt indirekt ein ständiges Korrektiv zur Einseitigkeit der anderen Standpunkte.  Die Bestimmbarkeit der Religion ist (oder soll sein) dann eine synthetische Erkenntnis formaler Freiheit mit der Grundintention unserer Vernunft, ist  beständige, wachsame synthetische Erkenntnis zwischen Moralität und Sinnlichkeit und Rechtslehre. Durch bloĂźe „Trägheit“ – immer die HauptsĂĽnde bei Fichte – werden keine neuen Gottesbegriffe, d. h. Bestimmungen Gottes,  geschaut und ergibt sich kein Korrektiv zur Naturlehre und Rechtslehre und Morallehre, durch aufmerksame formale Freiheit können neue Bilder des Vollkommenen gefunden werden.  
Angenommene unmoralische Begriffe von Gott verdunkeln und verhindern dann nicht nur manifeste Gotteserfahrung, ebenso wird die Erkenntnis der anderen Bereichen der Wirklichkeit getrübt. 

7) Damit haben wir nicht nur einen theoretischen Teil der Religion erreicht,  Projektion des Gottespostulates aus dem Sittengesetz zu sein, sondern ebenso eine zeitliche und geschichtliche und praktische Realisierungsforderung: Religion soll natürlich  zum höchsten Ideal der Vollkommenheit führen, d. h. evidente Sinnerkenntnis in Zeit und Geschichte ermöglichen.

Das führt notwendig zum Begriff einer positiven Offenbarungs-Religion, in der dieses höchste Ideal, das uns bereits als apriorische Sinnidee bestimmt,  erfüllt ist.

Ich umschreibe das nur höchst allgemein und kurz: Die positive Offenbarung enthält in sich a) notwendig die apriorische Vernunftoffenbarung, d. h. die  notwendige Projektion eines Gottespostulates, doch begründet wird dieses Postulat  ebenso b) geschichtlich-praktisch als absolute Sinnforderung und Sinn-Erfüllung und c) gelebt und als Kult praktiziert in Rekursion und Erinnerung auf den Inhalt der positiven Offenbarung. 16

8) Nicht, dass Gott selbst sich notwendig offenbaren mĂĽsste wegen der gefallenen Schöpfung,  dass sozusagen die positiven Offenbarung aus einem subjektiven BedĂĽrfnis gefolgert wĂĽrde, wie z .B. in „Cur deus homo“ von Anselm beschrieben. Gott hätte sich, apriorisch gesehen, auch geoffenbart ohne SĂĽndenfall,  aber ohne evident erfĂĽllte Sinnidee eines reinen, heiligen Willens in der sinnlichen Wirklichkeit und Zeit und Geschichte, qualitativ und in concreto, in individuo und in persona, angesichts von Schuld und erfahrenem Bösen, als Satisfaktion und Restitution, wĂĽrde a) der apriorische Gottesbegriff selbst prekär bleiben und b) entfremdet sich die geistige Natur des Menschen zunehmend von den vernĂĽnftigen Postulaten eines transzendenten Gottes. Die Religion und ihre Projektionen wĂĽrden immer schwächer in der Vorstellung der apriorischen Gottesidee, – Projektion des Sittengesetzes –  falls das Urbild einer vollgĂĽltigen, positiven Offenbarung fehlte – und die ständige Rekursion darauf. Mit der Rekursion und Erinnerung beginnen jetzt die Fragen nach dem WIE dieser Erinnerung. Unsere formale Freiheit ist nicht von selbst in Einheit mit dem Vollkommenen. Wie können wir uns mit der Grundintention einen? Wiederum nur durch Denken einer apriorischen Vernunftoffenbarung??  

9) Die positive Offenbarung, wie sie der christliche Glaube verkĂĽndet, ist deshalb, – ebenfalls nach diesem Manuskript v. A. Mues – die systematisch gĂĽltige Antwort auf die Projektion eines persönlichen Gottes. Der Ursprung des reinen, heiligen Willens, der absolut transzendente Geltungsgrund der Wirklichkeit, in den projizierenden Religionen mit ihren Kulten beschworen und beschrieben, ist durch die positive Offenbarung nicht nur als projizierte und personifizierte Vorstellung „Gott“ gebildet und ergänzt, sondern zeigt mit „Gesicht“ und in persona die erstrebte Vollkommenheit an. Die positive Offenbarung ist die Perzipierbarkeit des reinen heiligen Willens. 17
Die Offenbarung begrĂĽndet und rechtfertigt das projizierende, religiöse Denken der einzelnen Religionen und ihrer Kulte –  nicht umgekehrt.18

A. Mues: „Das bleibt die Schwäche jedes Kultes, der sich auf eine Transzendenz berufen muss. Seinem gĂĽltigen Anspruch, den allgemeinen und dauernden „Druck” des Sittlichen einen berechtigten Ausdruck zu geben, steht erstens entgegen sein eigenes, ihm inneres, unermĂĽdliches Sichberufen auf eine prinzipiell unerreichbare Transzendenz und zweitens das ihm äuĂźere, aufklärende Argument, er sei letztlich nicht nötig, wird endlich und allein die Kraft des – unsichtbaren und frei machenden – Sittengesetzes anerkannt. (….) Obwohl der Kult sich seines eigenen, inneren Arguments wegen nicht dem äuĂźeren taub stellen kann und darf, er kann, darf und soll sich dennoch berechtigt sehen, auf ein absolut Gebietendes angewiesen zu sein und ihm gottesdienstlichen Ausdruck zu geben, zumal wenn ihn jenes äuĂźere Argument nicht erreicht. Er bleibt sich selbst darin allerdings stets Ausdruck seiner Vorläufigkeit, und so stellt er sich ja auch dar. Erst dort, wo dieses Angewiesensein nicht ausschlieĂźlich im Angesicht einer Transzendenz Ausdruck verliehen wird, bekommt der Kult ein neues Gesicht. – Wem es entgegenkommt, der mag daher auch der Religion erst hier, im Christlichen, ihren systematisch gĂĽltigen Stand zuerkennen.“

Mit der Perzipierbarkeit des reinen, heiligen Willens in einer genetischen Einsicht von Vollkommenheit, Liebe, Vergebung beginnt jatzt natürlich eine neue Aufgabe und erwächst eine neue Frage: Wie dieses synthetische Einheit in eine lebendige Erinnerung verwandeln und bewahren?

10) Der Begriff der „Religion“ ist notwendige Deduktionsform aus dem Sehakt der Vernunft,  einerseits transzendental notwendig in der Vernunft angelegt und reflexiv begründet, aber andererseits zu stetiger Anpassung an das Soll des Sittengesetzes gebunden und stets rechtfertigungsbedürftig. Die Projektion (aus dem Licht der Vernunft geboren) wird durch eine positive Offenbarung gerechtfertigt. 

Die Geltungsform des Ichs – verkörpert im Bild der Freiheit auf Vernunftbasis, als „Bild Gottes“  – ist schon beständiger Wertbezug, Idee,  Wollen-in-actu,  apriorischer Sinnbezug. Der Sinnbezug regelt dabei allen anderen Wertbezug in einem Grundverhältnis – bei bleibender Möglichkeit freier Ablehnung. Die Idee des Vollkommenen haben wir dabei nicht erfunden. Wir setzten sie immer voraus. Sie entsteht nicht sukzessive,  additiv, wie immer, da wäre es nicht mehr Prinzip des Vollkommenen. Wir können uns  vielleicht kurz schwankend die Idee des Vollkommenen vorstellen, spätestens aber beim Wollen und Handeln setzen wir sie faktisch wieder voraus.  Der formale freie Wille eint sich mit der Tendenz nach dem Vollkommenen – und wird damit legitimiert und wird eine genetische Evidenz, oder eben nicht bei Ablehnung, und wird nicht legitimiert. 

Wir tragen sowohl  intentional den Gottesbezug in uns, als auch ein Urbild einer vollkommenen Wertrealisation, eine apriorische Sinnidee , die wir aposteriorisch aufsuchen können.  

Hier wären jetzt viele wunderbaren Stellen der Erscheinung des Absoluten zu bringen aus den  (noch moralisch einseitigen) AsL oder diversen WLn  – trotz  nicht eindeutiger Explikation einer Notwendigkeit einer positiven Offenbarung.

Ich möchte hier nochmals die WL 1801/02 vom ewigen Schöpfertum zitieren: 

„Das reine Ich wird in einer endlichen Zahl wiederholt, und dies folgt durchaus aus dem Denken seiner formalen Absolutheit. (Wohlgemerkt: dem widerspricht nicht, dass dieses System, wie es in die sinnliche Wahrnehmung eintritt, unendlich, d.i. für diese Wahrnehmung factisch unerreichbar und nicht zu vollenden sey: denn zwischen Denken und Wahrnehmung tritt hier eben dazwischen die Eine der Grundformen des Quantitirens, die unendliche Zeit. Aber dies folgt, dass in jedem Momente, wo es zur Wahrnehmung kommen soll, das Ich als für die Wahrnehmung geschlossen gesetzt werde, obgleich der unendliche Fortgang der Wahrnehmung im künftigen Momente es wieder öfnet.“ (SW II, S 148.)

Aus der ĂĽberzeitlichen Gegenwart tritt das Absolute in zeitlicher und individueller Realisierung heraus, und bleibt doch vollendet und geschlossen in diesem Heraustreten. Die zeitlichen Projektionen Gottes werden integriert in die ĂĽberzeitliche Gegenwart eines transzendent erscheinenden (vorgestellten) Gottes. Die ausdrĂĽcklich  positiven Offenbarung – von Kant und Fiche vielleicht methodisch nicht eingeholt? – personalisiert diesen absoluten Geltungsgrund der Wirklichkeit in einer alles ĂĽberbietenden Tat der Liebe und Vergebung. Sind jetzt der wertimmanente, heilig durch sich bestimmte Wille Gottes und der Wille eines persönlich vorgestellten Gottes wesensgleich oder numerisch identisch? Hier schlieĂźen sich noch viele systematische Fragen an, die erst beantwortet werden mĂĽssen: Wie verhält sich jetzt Transzendenz und Immanenz im Licht einer positiven Offenbarung?  

© Franz Strasser, 26. 6. 2024

1Siehe z. B. WLnm: „Die Gottheit ist auch solche reine Thätigkeit wie die Intelligenz, nur ist die Gottheit [/] etwas nicht aufzufassendes, die Intelligenz aber ist bestimmt, […]“ [GA, IV, 2, 240]

2Zur Bildtheorie – siehe dazu z. B. die zwei neueren Bände der Fichte-Studien Bd. 47 und Bd. 48: Fichtes Bildtheorie im Kontext. Systematische Funktionen des Bildbegriffes. Hg. v. Christian Klotz und Matteo Vincenzo d’Alfonso. (Fichte-Tagung 2015 in Madrid), Amsterdam-New York, Bd. 47 2019, Bd. 48 2020.

3Generell zu Interpersonalität siehe z. b. bei Reinhard Lauth, Das Problem der Interpersonalität. In: Transzendentale Entwicklungslinien von Descartes bis zu Marx und Dostojewski, Meiner Verlag, Hamburg 1989, S. 180- 195.

4Zum Begriff der „Geltungsform“ und des „Geltungsgrundes“ als Herausstellung der Beziehung Wissens/Absolutes – siehe Michael Gerten, Transzendentalphilosophie als fundamentale Geltungsreflexion. Historische und systematische Überlegungen mit besonderem Blick auf den späten Fichte, Festschrift für Albert Mues, hrsg. v. Michael Gerten, Leonhard Möckl, Matthias Scherbaum, Würzburg 2018.

Ders., Sein oder Geltung? Eine Deutungsperspektive zu Fichtes Lehre vom Absoluten und seiner Erscheinung. In: Fichte-Studien, Bd, 47, 2019, S 204-228.

5Einerseits besteht besteht Fichte immer wieder auf eine reflexive Unerreichbarkeit des Absoluten und auf der absoluten Differenz zwischen Bild/Begriff (als Bild des Bildes) und dem Absoluten, andererseits ist der Geltungsgrund des Absoluten fĂĽr die Geltungsform „Ich/Ichheit“ nicht zu leugnen und unumgänglich. „ „Keine ErkenntniĂź auĂźer durch ein Gesez: Die wahre Erscheinung Gottes; Warum reine Begriffe, die nur sind, inwiefern sie gedacht werden: Das absolute erscheint ĂĽberhaupt nicht in einem Bilde, das ein Seyn sezt Reine Erhebung ĂĽber die Natur. ist unmöglich. Nur das sinnl[iche). Leben hält aus. – Ich denke die Worte klar, u. vernehmlich.“ Diarium I, GA II, 15, S 254, Anm.Z 27f

6Die Religions- und Offenbarungsauffassung Fichtes ist dabei abgrundtief von Hegels Religionsauffassung verschieden. Letzterer geht von vornherein von einer panlogistischen Idee Gottes aus, die sich dann in der Anstrengung des Begriffes zum göttlichen Bewusstsein im Selbstbewusstsein entwickelt. Hegel plaudert im Grunde irgendetwas von Religion daher, hat aber keinen systematisch abgeleiteten Begriff. Er liest entweder historisch-empirisch etwas aus der Bibel auf, oder er bringt etwas Luther, eigenwillige Thesen zur Satisfaktion und Restitution, redet vom Gefühl und vom Kult, von der Versöhnung mit Gott im Geiste usw.. Alles sehr verworren und absurd.
„Das Sein, womit die Philosophie anzufangen hat, erweist sich zuerst als “Idee” oder absolute Vernunft. Die Idee wiederum gebiert die Natur, die als die “Idee in ihrem Andersseyn” oder als
verkörperte Vernunft zu begreifen ist. Diese Vernunft erlangt dann im Menschen das Selbstbewusstsein und wird dadurch Geist. Die Idee oder die absolute Vernunft ist auf diese Weise als Prozess des Zusichkommens aufzufassen, worin sie sich selber zum Geist entwickelt.“ (Handout kürzlich eines Vortrages auf der KU in Linz, S. Houlgate, 29. 5. 2024)

7Fichte spricht es explizit an: „(…) Daß das Absolute nicht außer dem Absoluten gesucht werden müsse, und insbesondere, daß wir das Absolute wohl nie erfassen werden, wenn wir es nicht einmal leben und treiben, ist von Zeit zu Zeit zur Genüge erinnert und deutlich gemacht worden“ (WL 1804-II, 27. Vortrag, ebd. S 404, Z 11f)

8Das bedürfte hier eines längeren Beweises: Die Reflexibilität des Ich ist ein Sich-Bilden. Im Begriff eines anderen Ich erscheint das einfache reale Sichbilden verdoppelt. Da das Ich Selbstbegründen ist, zeigt sich dort auch das Bild eines anderen Grundes. Der Grundbezug wird so im Du-Begriff verdreifacht, in einen gemeinsamen, eigenen und fremden Grund. Das ergibt den Begriff des Ganzen. (vgl. J. Widmann, Die Grundstruktur des transzendentalen Wissens, ebd. S. 210).

9J. G. Fichte, Die Anweisung  zum seligen Leben oder auch die Religionslehre. Berlin 1806, SW Bd. V, S 397 – 580 bzw. GA I, 9.)

10A. Mues, Manuskript „Christologie“.

11A. Mues, ebd. „ Eine Philosophie, die aus dialektischen Gliedern, also aus jeweils sich ausschließenden Bestimmtheiten und daher allein aus Begriffen (vgl. Spinoza: „omnis determinatio est negatio”) sich eine Welt aufbauen will, kann kein festes Gebäude errichten. Dies hat mit Recht Friedrich Heinrich Jacobi moniert. Auch die Scholastik, die eines obersten Begriffs bedarf, ist dieser Begriffsphilosophie erlegen.“

12A. Mues, ebd. Hervorhebung von mir.

13R. Lauth, Das Problem der Interpersonalität, siehe Anm. 2, S. 193

14Wiederum ganz anders die kraftlosen Spekulationen zur Religion bei Hegel. Dort kommt es gerade auf die Versenkung und Passivität an, auf die Sich-Ergebung in die absolute Vernunftidee, damit von selbst der Begriff derselben sichtbar werde.
Siehe Vorrede zur Phänomenologie des Geistes: Es muss unsere Aktivität oder Anstrengung darin bestehen, uns in den Inhalt des Glaubens zu versenken, diesen Inhalt selber sich bewegen zu lassen und uns des eigenen Einfallens in den immanenten Rhythmus der Begriffe zu entschlagen. (…) Auf diese Weise lassen wir die Vernunft selber in uns werden. Und unser Denken bleibt nicht bloĂź unser Denken, sondern wird eben das Denken der Vernunft selber sowohl im objektiven als auch im subjektiven Sinne. (…) Die Vernunft ist das Göttliche im Menschen (…). (Vortrag v. St. Houlgate, 29. 5. 2024, KU-Linz.)

16A. Mues, Manuskript Christologie: „(…) Der unbeugsame Anspruch des Sittengesetzes wird sich ausgestalten in Religionen mit ihren Kulten und eben auch in den herkömmlich sogenannten Offenbarungsreligionen, denn auch das Sittengesetz bedarf eines Angesichtes. Es ist das, wie gesagt, legitime Bedürfnis, praktisch und in Postulatgestalt zu veranschaulichen, was allerdings schon in seiner Unsichtbarkeit vollkommen berechtigt wirkt. Diesem legitimen Bedürfnis verdanken sich die Religionen. Aber aus dieser Bedürftigkeit heraus eine transzendente Wirklichkeit theoretisch und praktisch zu behaupten, ist vorläufig, ad hominem, nicht aber systematisch endgültig erlaubt.“

17Nach meiner Auffassung ist die Offenbarungsreligion des Islam eine Art „Bekanntmachung“, nicht die evidente Sinnerkenntnis einer positiven Offenbarung. Der Prophet Mohammed sah sich nur als Vermittler der „Offenbarung“, nicht als Offenbarungsträger selbst.  Siehe Blog von mir – Link.

18Bei Reimarus und Lessing verlief ja die Diskussion dahingehend, dass die zufälligen Geschichtswahrheiten nicht notwendige Vernunftwahrheiten sein  können. Die Offenbarungsreligion ist Teilbereich des allgemeinen Denkens von Religion. Transzendental gesehen ist es gerade umgekehrt: Die  positive Offenbarung begrĂĽndet inhaltlich die apriorische, allgemeine Vernunftoffenbarung.  Der Seh-Akt des existentiellen Wollens (der Liebe, des Leidens) und Handelns  verlangt einen Seh-Akt, der notwendig die Anschauungsbedingungen des „höchsten Gutes“ (das Gutsein, „der Gute“) in Zeit und Geschichte reflektiert und als pertinente Sinnidee in das Wissen aufnimmt. 

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Autor: Franz Strasser

Dr. Franz Strasser