Dieter Mersch, Epistemologien des Ästhetischen – ein Kommentar.

Dieter Mersch, Epistemologien des Ästhetischen, Diaphanes-Verlag, Zürich-Berlin, 2015.1 Eine inspirierende Lektüre. 

Meine Frage ist jetzt: Kann ich die Kunst, die ich hier synonym mit Ästhetik gleichsetzen möchte (D. Mersch differenziert, ebd. S 17), tatsächlich als eine eigenständige Erkenntnisform im Unterschied zum begrifflichen Denken betrachten? Kunst (Ästhetik) und Denken sind in einem sicher gleich: im Gedachten ihrer Vorstellung. Beide handeln vom Vorgestellt-Gedachten. Wie kann dieses Gedachtsein berechtigt unterschieden und wieder aufeinander bezogen werden?

1) Den apriorischen Kategorien und Bedingungen des Bildens entkommt niemand, nicht das ästhetische Zeigen, nicht das begriffliche Denken.

Ein Fehler in der spontanen Vorstellung der Einbildungskraft ist nach den Gesetzen des Bildens nicht möglich, aber das begriffliche Verstehen und Deuten von Anschauungen, Wahrnehmungen bzw. das Deuten eines Artefaktes, eines Wortes, eines Kunstwerkes, ist relativ auf Wahrheit bezogen, ist irrtumsanfällig und von Vorurteilen besetzt.

Ästhetisches Tun (Vorstellen) und gedankliches Tun sind aufeinander bezogen, wechselseitig, und die Wechselseitigkeit verläuft so lange, bis das Denken  einen zureichenden Grund gefunden hat. Der Vorstellungstrieb wird qua Vorstellung aber immer befriedigt. 

Ich suchte nach einer Erklärung dieser Wechselseitigkeit und fand sie in einer für mich sehr scharfsinnigen Analyse bei K. Hammacher. 1

Der Handlungszusammenhang des Vorstellens, der von einer durch Regeln gebundenen Einbildungskraft geleitet und bestimmt wird, und der Gedankenzusammenhang eines begrifflichen Erkennens, das wiederum ein  erneutes Vorstellen ist, ist ein Wechselspiel der Kräfte, epistemologisch ableitbar durch eine unabhängige Tätigkeit eines höheren Wissens, des Gewissens. Ich möchte wieder auf FICHTE verweisen, hier einmal anhand von Aussagen zu „Bardilis Logik“ aus dem Jahre 1800 (GA II, 5).

2) Fichte hat den Idealisten oder Materialisten seiner Zeit – oder der Logik eines Bardili (ca. 1800) – oft nachgewiesen, dass z. B. unwillkürlich ein einzelnes Objekt gedacht werde ohne ein zweites Objekt im ästhetischen Nebeneinander zu denken. Leicht irrt hier das nur begriffliche Denken, wenn es meint, ohne ästhetische Anschauung und Zuordnung auskommen zu können.
Umgekehrt gibt es gar kein nur
ästhetisches Nebeneinander, wenn nicht die Dimension des übergehenden Willens mittels eingeschauter Partien des Werdens im Verstand begrifflich fixiert und gedacht würde, d. h. das Denken kann aus dem Übergehenszwang der Anschauung – woraus die Einbildungskraft nach gebundenen Regeln und Hemmung bzw. Aufforderung die Anschauung erzeugt – aussteigen und mittels Verstandesformen Sinngehalte fixieren und mittels Reflexionsformen die Richtung des Werdens umkehren und einen begründeten Erkenntniszusammenhang herstellen. Es  kommt zu „Analogien“ (KANT) der  Erfahrung,  zu Umkehrbegriffen wie Bewegung, Zweck, Organisation. 

Bei genauerer Selbstbeobachtung des Vorstellens und Denkens kann auffallen – ich zitiere frei nach K. Hammacher, ebd. S 243 – 246:

a) Vorstellen und Denken gehören beide zum Bereich des Gedachten. Das begriffliche Denken, das in seiner eigenen Reflexion das Vorstellen analysieren will, um zu einem zureichenden Grund zu gelangen, vergisst dabei den Tatcharakter des eigenen Vorstellens, den das lebendige Schweben der Einbildungskraft nach ihren gebundenen Regeln der Anschauungskonstitution bildet und gebildet hat. 

Das Denken holt nicht die reine Tat des Vorstellens und den Modus des Schwebens der Einbildungskraft (des Vorgestelltseins) ein, sondern deutet das auf das Schweben der Einbildungskraft rück-beziehende Reflektieren zu einem neuen Erkenntniszusammenhang um. Es hebt die noch nicht zum Verstandesbewusstsein gelangte, implizite Sinn-Bedeutung der ursprüngliche Vorstellung auf (nicht der Existenz nach), um durch Reflexion eine Bedeutung zu vergeben und einen zureichenden Grund anzugeben. Im Denken verhüllt sich aber wiederum das eigene Tun der Reflexion. Es holt nie das ganze Schweben der Einbildungskraft ein, das das Denken selbst tragende und ermöglichende Vorstellen der Einbildungskraft. Oder anders gesagt, das ermöglichende Vorstellen geht nicht vollständig im Gedanken auf, es bleibt ein darüber hinausgehendes Handeln. Fichte hat es oft so ausgedrückt: Es gibt einen Widerspruch zwischen Sagen und Tun.

Die Beobachtung unseres Begreifens (sc. Sagens) , wenn wir eine Erkenntnis gewinnen, bestätigt, daß dies gerade geschieht im gedanklichen Zusammenschluß, wobei hingegen die Tätigkeit unseres Denkens nicht beachtet wird und das Bewußtsein von ihr auch kein Moment in der Richtigkeit einer Einsicht darstellt (sc. vom Tun).  Es ist vielmehr für die Richtigkeit einer Erkenntnis völlig gleichgültig, daß beim Denken dieser Richtigkeit etwas in mir vorging.“ (K. Hammacher, ebd. S 244)

b) Das Umgekehrte gilt aber auch, zumindest teilweise: Die Tat kann nicht das Ganze, das Wesentliche des Gedankens fassen. Und selbst wenn, hypothetisch formuliert, eingeräumt würde, dass die Tat das Wesentliche des Gedankens fasst, so ist es z. B. unzulässig anzunehmen und leicht erkennbar, dass eine angesetzte Veränderung oder Handlung schon eine Erkenntnis herbeiführen müsste. K. Hammacher bringt das Beispiel:

Wenn ich z. B. jetzt den Gedanken fasse, in diesem Raum sitzen so und so viele Personen, und frage mich nach diesem Fassen des Gedankens, so finde ich nicht nur, dass die Tätigkeit meines Erfassens für die Erkenntnis der Anzahl der Personen unwichtig ist, sondern zugleich, dass ich diese Tätigkeit im Fassen des Gedankens gar nicht erkennen kann. Wende ich mich nämlich jetzt in einer ausdrücklichen Reflexion auf dieses Fassen des Gedankens zurück, so liegt die gesuchte Tätigkeit, die den Gedanken trägt, im Vollzug dieses neuen Gedankens, dieser Reflexion, denn es soll ja die Tätigkeit im Gedanken gefasst werden, allgemein, nicht aber ein vergangener Denkvorgang.“ (ebd., S 245)

Eine Erkenntnis oder ein geistiger Erkenntniszusammenhang stellt sich ein, trotzdem  de facto die Tätigkeit des eigenen Vorstellens nicht eingeholt und gefasst wird.
Es muss, selbst bei Verhülltsein des eigenen Handlungscharakters, eine unabhängige Tätigkeit des Erkennens geben, die einen gedanklichen Zusammenschluss von Tun einer Vorstellung und Denken dieser Vorstellung erlaubt, und die gegenseitige Wechseltätigkeit ermöglicht und begründet. K. Hammacher nennt es das Gewissen.

Die Handlung des Vorstellens und Vorgestelltseins ist bleibend vorhanden, aber es ist auch, wie K. Hammacher sagt, ein „Spielraum“ (ebd. S 245) gedanklicher Möglichkeiten gleichfalls vorhanden. Ein geistiges Vernunftwesen erklärt sich gerade so, dass es einen gedanklichen Zusammenhang setzt, obwohl es nicht um das eigene Tun des Vorstellens vollständig weiß und das Erscheinen eines möglichen Zusammenhangs sich nicht erklären kann.

Wir wollen das nachzuweisen suchen, indem wir die uns oben aufgefallene Entbundenheit des gedanklichen Zusammenhanges von der Rücksicht auf die Tätigkeit in ihm, den Spielraum, den er damit hat, näher betrachten. Der Gedanke findet sich dabei in bestimmter Weise herausgenommen aus der Wirksamkeit eines Tuns. Das zeigt sich daran, dass er um sich als „bloßer“ oder „reiner“ Gedanke weiß. Trotz der Lückenlosigkeit der Motive, in der sich uns bei genauer Untersuchung alle Handlungen darstellen, wissen wir sie aber doch von der Lückenlosigkeit einer bloß gedanklichen Kette von Folgerungen zu unterscheiden.“ (ebd. S 245)

Die Frage ist nun, die durch ein Buch wie „Epistemologien des Ästhetischen“ aufgeworfen wird: Wie die Handlung des Vorstellens und Vorgestelltseins, worauf in spezifischen Sinne die Kunst und die Ästhetik reflektieren, mithin die Anschauung, aber auch das reflektierende Denken, so unterschieden und verglichen werden können, dass sowohl eine Art Sich-Zeigen des ästhetischen Vermögens, als auch ein diskursives, gerechtfertigtes, gewissenhaftes Denken möglich sind. M. a. W., die Handlung des Vorstellens und des Vorgestelltseins, sozusagen die Stärke und Domäne der Kunst und der Ästhetik, und die begriffliche (gedankliche) Erkenntnis – wie können sie unterschieden werden, in welchem Sinne – und wie hängen sie durch zureichende, gewissenhafte Gründe zusammen? Ergänzen sie sich, korrigieren sie sich, ersetzen sie sich?

Vorläufig soll die Antwort gegeben werden: Das Gewissen ist die Instanz, die das kritische Verhältnis zwischen ästhetischem Vorstellen und denkerischem Bestimmen auf einen bestimmten Erfahrungs- und Lebenszusammenhang, mithin auf einen Natur-, Logos, Geschichts- und Sinnzusammenhang hin eröffnet (oder erschließt). 

3) Das Schweben der Einbildungkraft (Fichte, GWL, § 4) verarbeitet die sinnlichen und interpersonalen Momente der auf sie treffenden Hemmungen bzw. Aufrufe zu einer Subjekt-Objekteinheit der Anschauung; diese Anschauung ist selbst nur möglich dank eines übergehenden Willens und eines darin einzusehenden absoluten Bestimmungsgrundes, der das ganze Vorstellen und Schweben der Einbildungskraft  in einem selbst unwandelbaren Modus trägt und erhält und darüber hinaus eine Zeitreihe und Gedankenreihe ermöglicht.  Der eigenständige, spontane Tatzusammenhang der Einbildungskraft ist bereits vorbestimmt und triebhaft vorgegeben, sobald auf etwas bezogen wird, d.h. als Gefühl und als Objekt des Triebes der sinnlichen Natur oder geistigen Natur, –  das aber noch nicht schlechthin durch uns selbst frei bestimmt und dargestellt ist.
Der Gedankenzusammenhang in einer begrifflichen Erkenntnis  ist –  ebenfalls wie die Anschauung oder, besser gesagt,  als Anschauung  – zu genetisieren, ist zeitliches und räumliches und geschichtliches Verstehen, m. a. W., in einer Evidenzform der Natur, des Logos, der Geschichte, des Sinns zu verwandeln, d. h. in eine Bild-Wirklichkeit. Die spontane Naturwirkung (oder der Trieb) und der freie, begriffliche  Logos sind der transzendentalen Möglichkeitsbedingung nach  ein genus, eine Gattung in der prinzipiellen Wissens- und Evidenzstruktur der Ich-Reflexivität. 

Ich müsste das hier weiter ausführen, kann es aber nur so hinstellen: Die Bilder dieser Erkenntnisstruktur, Natur, Logos, Geschichte, Sinn sind durch den Bezug auf einen absoluten Grund aufeinander verwiesen, bilden zwar verschiedene Bereiche der  Applikation und Konkretion,  aber ergänzen und bestätigen oder widerlegen sich bei Widerspruch. Erst in diesem Gesamt integrativer Synthesen kann das Verhältnis des ästhetischen und begrifflichen Wissens zureichend beschrieben werden. Zu beharren darauf, dass es nur das Sichtbare der Natur gibt, wäre eine Widerspruch, weil man das Sehen und Begreifen der Natur doch nur unter höheren Begriffen kennt, und umgekehrt gesagt, nur von Begriffen und Ideen schwärmen ohne sinnliche Anschauung würde diese pseudo-intellektuelle Anschauung genauso strafen.  Auf  einen unwandelbaren formalen Modus des Denkens wird das Vorstellen und Anschauen  der Einbildungskraft bezogen, d. h. auf eine begriffliche Einheit, und umgekehrt setzt das (reale) Schweben der Einbildungskraft in seiner ganzen Regelhaftigkeit den Verstand und das Denken erst in die Lage, das Gesehene zu verstehen und zu beurteilen und auf eine (ideale) Einheit hin zu beziehen und zu denken. 

Eine gedachte Bedeutungsgebung des ursprünglichen Vorstellens – der spontanen, ästhetischen Vorstellung –  wäre nicht möglich, ohne erneut das Vorstellen auf ein unwandelbares Was, d. h. auf einen absoluten pertinenten Bestimmungsgrund und Begriff  unseres Wollens und  unseres Denkens zurückzubeziehen, und umgekehrt, könnte der Wille sich nicht selbst bestimmen (das Wollen-in-actu), in freier Wählbarkeit und Entscheidbarkeit, wäre nicht eine Mannigfaltigkeit der Anschauung (einer sinnlichen oder intellektuellen Anschauung des Sinns) gesetzt.  Man lese hier sehr schön die Ableitung der Zeitreihe durch die diskursiv gesetzten Willensmomente in § 12 der WLnm: 

Hier in dieser streng gebundenen Einbildungskraft liegt also die eigentliche Sphäre für die intellektuelle Verantwortung bei ihrer Erstellung der Gründe. Die Spannung wird hierbei immer größer mit der wachsenden Vielfalt der gesehenen Möglichkeiten und die Gewissenserfahrung genauer. (…)“2

M. a. W., die gedankliche Durchdringung (und zeitliche Zerlegung) eines sich auf das Vorstellen zurückbeziehenden erneuten Vorstellens –  effiziert durch einen Willen, der auf einen höchsten Wert zurückgeht und diesen auch existentiell verwirklichen will –  muss der Bedingung der Möglichkeit nach  in jedem Anschauen und ästhetischen Form enthalten sein, sonst könnte es keine Begreifbarkeit derselben geben. Fichte hat das wiederholt reflektiert: Das Wissen führt die  Sichtbarkeit schon mit, die Begriffenheit in einem konkreten Begriff –  begründet in der Einheit der Erscheinung des göttlichen Seins. 3

Aber es gilt auch: Die begriffliche und willentliche Reflexion könnte nicht einsetzen, würde nicht die Einbildungskraft in ihrem Schweben die unerschöpfliche, geistige Quelle der späteren Begründung und Rechtfertigung für das Denken und Wollen in der Anschauung antizipieren  und unendlich offen halten. Das übergehende Wollen und denkende Bestimmen muss notwendig auf die Formen des Vorstellens und Anschauens Bezug nehmen, sonst wäre es ja nur eitle Einbildung, Vortäuschung eines Gehaltes,  leerer Begriff  und leere Idee – und es fehlt der Bezug zur realen Erscheinung und realen Anwendung. 

4) Das bloß begriffliche Denken holt dabei  das ursprünglichen Vorstellen nicht ein, wie oben gesagt wurde. Es bleibt ein  Gegensatz zwischen vorstellendem Handeln und Denken, zwischen Tun und Sagen. Durch das erneute Denken und begriffliche Erkennen mittels Gewissen kann die gedankliche Freiheit aber das Vorstellen  mit allen ihren bindenden Gesetzen und den in ihr erscheinenden qualitativen Sinn-Erfahrungen neu ordnen und neu bestimmen, d. h. dem Vorstellen und folgenden zeitlichen Vorgestelltwerden eine explizite verstandliche, begriffliche und logoshafte und geschichtliche Sinn-Bedeutung geben – und letztlich  eine Letztbegründung, will das Denken konsequent sein. 

Die Bedeutungsgebung hängt dabei von einem zweckgerichteten Denken ab, das notwendig im Reflektieren gesetzt sein muss.4 Es bezieht sich nolens volens auf eine befriedigende Vorstellung und letztlich auf ein vorschwebendes Bild von Totalität (oder Bild Gottes), um die spontanen (und tlw. frei entstandenen) Vorstellungen und Anschauungen der Einbildungskraft zusammenfassen zu können. Das  tathafte, spontane Vorstellen der Einbildungskraft kann nicht bloß im Schweben und in einer verstandlich nicht begriffenen Anschauung verharren, sondern bedarf des einordnenden, verstandesmäßigen und reflektierenden Denkens. („Anschauungen ohne Begriffe sind blind“.) Aus dem Schweben der Einbildungskraft will begriffene Anschauung und begriffene Erkenntnis werden, d. h. sie will auch spezifisch gedacht werden, sonst könnte es in seinem Sinn-Gehalt nicht verstanden und fixiert und konkret in seinem genetischen Werden zu dieser Faktizität einer Anschauung nach-gebildet werden. Das originäre Sich-Zeigen will genetisch begriffen und im Werden fixiert  (nachkonstruiert) werden, sonst wäre es nicht sichtbar und könnte ein Sich-Zeigen gar nicht sein. 5

Die kritische Anfrage des Buches sehe ich in diesem kritischen Vorbehalt der Kunst gegenüber vorschnellem Denken und Einordnen: Wird mit einem gedanklichen (begrifflichen) Vorstellen nicht die Bedeutung des originären  Sich-Zeigens von etwas, das Was der gebundenen Einbildungskraft, nicht angemessen reflektiert, verkommt das Begreifen zu einer unbegründeten und ungerechtfertigten Behaupten. (Woher das „angemessen“ und das Vergleichen kommt – das wäre wieder eine andere Geschichte und führt mich hier zu weit.). Werden die Begriff unangemessen gesetzt, d. h. sophistisch, willkürlich, künstlich, nicht genetisiert aus den Gesetzen der Einbildungskraft oder der dahinterstehenden künstlerischen Idee, sind sie ohne Wahrheitsgehalt. Es sind dann leere Bilder,  bzw. nicht abgeleitet aus einer erneut geschauten Idee der  Bild-Wirklichkeit mit objektivem Wahrheitsgehalt.  Es kommt zur berüchtigten, leeren Begriffsphilosophie und willkürlicher Hermeneutik.  6

5) Eine Epistemologie des Nur-Ästhetischen scheint mir  deshalb  nicht möglich zu sein: Eine bereits im ersten Vorstellen und Schweben der Einbildungskraft angeschaute Bedeutung von etwas muss offensichtlich zu einer begrifflichen Klarheit und gedanklichen Endbestimmung gehoben werden, sonst ist es als Bild und Sich-Zeigen eines Bildes vom Sein nicht beschreibbar und gewiss. Das anschauende Vorstellen wird stets in einen begrifflichen Zusammenhang eingearbeitet, letztlich in einen höheren Erkenntniszusammenhang des praktischen Strebens, in ein Wollen und Tun, begleitet und geprüft von der unabhängigen Tätigkeit des Gewissens.
Nicht, als ob das anschauende Vorstellen im Vorstellen noch unvollkommen wäre, im Gegenteil: das Vorstellen kommt immer an ihr immanentes Ende und der Vorstellungstrieb wird in der Vorstellung befriedigt und erfüllt. Aber der höhere, erst frei zu ermittelnde Sinnzusammenhang, warum in einem bestimmten Fall ein bestimmtes Vorstellen und eine bestimmte Anschauung sein soll, und was schließlich der Sinn und Wertgehalt dieses Angeschauten und des praktischen Strebens und des Triebes ist, das kann nur durch das Denken und Gewissen erkannt werden. Deshalb, kein Anschauen ohne Denken, kein Denken ohne Anschauen – beide bedingen sich wechselseitig im Modus des Bildens und der Bildlichkeit überhaupt.

Ich würde weder von einer Epistemologie des (nur) Ästhetischen, noch einer (nur) des Begriffes und des Verstandes sprechen, sondern von einer Epistemologie der Bildlichkeit überhaupt, weil die sinnbildenden Formen des Verstandes mit den Anschauungsformen der Ästhetik  zugleich gebildet werden (aus dem Substrat des Schwebens der Einbildungskraft und dem Akt freier Selbstbestimmung – nach WLnm.) 

Ein Irrtum  kann eigentlich nur im willkürlichen Denken vorkommen, nicht im ursprünglichen Vorstellen der produzierenden Einbildungskraft selbst.  Das begriffliche Denken, zum freien Reproduzieren befähigt, bedarf irgendwann der Angleichung und Abgleichung mit der durch das Schweben der Einbildungskraft erzeugten Anschauung und Mannigfaltigkeit, um einen wahren Geltungs-Anspruch zu erheben und einen Erkenntniszusammenhang herzustellen.
Das Umgekehrte gilt aber ebenfalls: das ästhetische Vorstellen bedarf irgendwann eines begrifflichen Grundes und einer verstandlichen Fixierung, um verstanden und in seinem zeitlichen Werden sichtbar zu werden. Anschauung und Denken sind Darstellungsverhältnisse der Bildlichkeit und Darstellungsprozesse des Bildens.

Gedacht wird immer nur das zweckhaft Vorgestellte in einer bewussten, willentlichen Handlung. Nicht-Vorgestelltes (und ohne Wollen-in-actu) wird auch nicht gedacht. Es ist eine erkenntniskritische Frage, ob das gedacht Vorgestellte tatsächlich übereinstimmt mit dem Was des Vorgestellten – und kann diskursiv und in zeitlichen Schritten  beantwortet werden. So sind wir z. B. bei empirischen Erkenntnissen, wenn wir sie mit den uns bekannten empirischen Denk-Möglichkeiten abgeglichen haben, nie ganz sicher, ob es nicht noch andere Erklärungen gäbe als die bisher aufgestellten. Das Noumen zum Phänomen muss stets neu bestimmt werden.
Jede  Vorstellung einer Sache ist durch die gebundene Einbildungskraft triebhaft  –  und in gewissem Sinne zufriedenstellend –  an ihr Ende gekommen. Aber ist damit die Vorstellung als ganze schon zufriedenstellend?  Das Warum und Wozu einer zufrieden „gefühlten“ Vorstellung  (im Gefühl) kann sich die gebundene Einbildungskraft selbst nicht erklären. Dazu bedarf es des praktischen Strebens und begrifflichen Denkens. Letzteres geht zurück auf die Wahrheitsgerichtetheit aller Erkenntnis, auf die Wahrheit als solche. Das Streben will „erhöht“ werden. Es kann eine befriedigende Erklärung, eine vollkommene Zustimmung und Bejahung geben,  aber auch totales Unverständnis, Ablehnung, Ratlosigkeit.
Der letzte Bestimmungsgrund des Wollens ist absolut pertinent und geht in seiner dynamischen Bestimmtheit (gegen allen Widerstand) auf eine ständige Wertrealisierung und Wertbehauptung. Diese vollkommene Sinnerklärung erstreben wir, wissen wir implizit im übergehenden, einschauenden Willen und dazukommenden Handeln.  Ein willentlich-praktisches Streben ist nicht denkbar ohne idealen Zweckentwurf – und ein idealer Zweckentwurf nicht ohne vorgestellte Anschauung.  

Dass gestrebt und angeschaut und vorgestellt werden kann, das verdankt das begriffliche Denken und Wollen-in-actu dem transzendierenden Schweben der Einbildungskraft, das über alles momentane Erfüllt- und Zufriedensein stets hinausgeht. Wenn wir aber von „transzendierendem“ Schweben sprechen, so weiß das die Einbildungskraft nicht, sondern im Denken wird diese Kraft so bezeichnet, die Denken und Anschauung zur Synthesis des Bewusstseins zusammenschweißt. Die Einbildungskraft enthält in sich die sinnliche und intellektuelle Anschauung eines unerschöpflichen Sinngehaltes, die Bestimmbarkeit  der ERSCHEINUNG des Absoluten, – das weiß das Denken in abstracto, aber kann es als abstrahierte Form nur sagen, nicht tun. 7

6) Eine Reihe der Veränderungen wird als Reihe, als Zeit, gedacht, indem das Denken sich selbst in der Zeit beschreibt. „Die Zeit ist bloß – die Vernichtung der Materiatur oder Veränderungen…. Ob denn das Denken nicht selbst auch nach einander geschieht? Es muss doch wohl.“ (Fichte, Zu Bardilis Grundriß der Logik, in: GA II, 5, 283.) Mit dem Raum wäre es ähnlich, das Denken schematisiert sich in die leibliche Anschauung hinein. Es gibt eine innere Entscheidungszeit und eine äußere Erscheinungszeit und eine innere Raumanschauung im Leibe und eine äußere in der Bewegung und Artikulation und Organisation.

Das Denken versetzt sich notwendig in eine Zeitreihe, will es eine logische Erklärung für einen Ablauf bieten, und versetzt sich notwendig in eine räumliche Ausdehnung, will es sich körperlich artikulieren und mechanisierend im Empfindungsraum darstellen und dort eingreifen.

7) Da die gebundene Einbildungskraft in ihrem Schweben und ihrer Anschauung die Existenzgrundlage des begreifenden Verstandes und des Denkens ist, wird es jetzt eine Gewissensfrage, im Denken und durch das Denken Rechenschaft abzulegen über das Schweben und das noch unbestimmt gefasste Was im Rückbezug des denkerischen Vorstellens. Es gibt, so höre ich den Grundtenor des Aufsatzes von K. Hammacher, eine Rechenschaftspflicht des Denkens über den gnoseologischen und ontologischen Status z. B. eines Punktes „C“ (oder eines empfindbaren Zustandes „c“), eine Rechenschaftspflicht zu urteilen und zu entscheiden und dessen Sinn zu erkennen.

Das diskursive Denken, d. h. dass in allem Denken nur ein Gedachtes ist, oder umgekehrt, dass es nur das transzendierende Schweben der Einbildungskraft und nur Anschauung gibt, das kann sich nicht grundsätzlich im Widerspruch halten; der Widerspruch wird bloß kurzzeitig konstruiert und festgehalten, um einen zureichenden Grund der Bedingung der Möglichkeit des Widerspruchs-Denkens zu finden. Angewandt auf die Fragestellung von D. Mersch: Ein ästhetisches Kunstwerk (sei es auf Seiten des Produzenten oder auf Seiten des Rezipienten) kann nicht  auf Dauer bloßes Phantasieprodukt sein oder will das nicht sein, sondern durch die Gesetze der Einbildungskraft und durch das begreifende Denken wird nolens volens eine gebundene zeitliche Reihe aufgebaut  und der absolute Bestimmungsgrund des Wollens wird sichtbar und realisiert in einem zeitlichen Werden. (In Literatur, Ästhetik, Musik usw.)

Dass mit dem Dass eines Sich-Zeigens noch kein Was des Sich-Zeigens gesetzt sein könnte, ist m. E. somit nicht denkbar, weil mit den Bedingungen der Wissbarkeit einer Anschauung bereits  eine Faktizität des Angeschauten und ein mitlaufend, genetisches Wissen um das Gewordensein des angeschaut Vorgestellten gesetzt ist.
Das reflektierende Denken vermag und muss aus praktischen Gründen in weiterer Folge das
Sich-Zeigen von etwas in der Erscheinung – im Modus des Schwebens der Einbildungskraft und kraft dieses Modus zu einem genetischen Faktum umzugestalten und vernünftig zu durchdringen. Die Vernunft ist in ihrem Sehen genetisch – so im 27. Vortrag der WL 1804/2 nachzulesen.  

Einen Modus des Sich-Zeigens für sich zu abstrahieren, eine „Epistemologie“ des Ästhetischen zu leisten, ist vielleicht heuristisch möglich zu denken, aber gehe ich dem begrifflichen Verstehen nach – und das tue ich in jedem Moment des geistigen Handelns – ist die Bedeutung einer herausgehobenen „Epistemologie“ des Ästhetischen“ ipso facto wieder ein denkerischer und begrifflicher Zusammenhang, ein  Vorgestellt-Gedachtes und eine relevante Wertsetzung. Ipso facto ist jedes Sich-Zeigen und jede Anschauung, wenn sie begriffen und sichtbar werden soll, mit Verstand, Denken und einem Werden verbunden.

8) In der Kunst und im Kunstwerk ist die hermeneutische Abstraktion auf die Anschauung vielleicht freier, weiter, vielfältiger, aber sollte eine Aussage darüber getroffen werden, was mit dem Was dieser Vorstellung (eines Bildes, einer Musik, einer Architektur) gemeint ist – und diese Genese legen wir in jedes Faktum hinein – so muss sich diese Ästhetik der weiteren Kunst des Denkens bedienen. Von einer eigenen Erkenntnisform des Ästhetischen zu sprechen, wie es vielleicht? (da bin ich mir nicht ganz sicher) Dieter Mersch will, beruht auf einer zwar möglichen Abstraktion, aber in Wirklichkeit ist auch diese Abstraktion von gedanklichen Formen und verstandlichen Fixierungen und urteilsmäßigen Begriffen durchsetzt.

Eine gewisse Eigen-Berechtigung des ästhetischen Denkens möchte ich aber insofern begrüßen, da ja das Denken Rechenschaft zu geben genötigt ist – im Gewissen! – , ob das Schweben der Einbildungskraft und die Formen der Anschauung in einem gegebenen Fall  gut und richtig und sinnvoll getroffen sind. Das Denken ist hier in Verantwortung genommen, denn auch eine künstlerischen Darstellung offenbart etwas Prinzipielles, nicht in abstracto, wie die Philosophie, aber in concreto der Ästhetik. (Es gäbe dann noch das Prinzipielle in concreto der Geschichte).  

Kommt das Denken nicht zu einer gewissenhaften Begründung ihrer Aussagen und Vorstellungen, ist wohl die Kunst und Ästhetik berechtigt, ein korrigierendes Gewissen und sittlich-praktisches Urteil abzugeben.  Dieter  Mersch bringt ein paar Beispiele – siehe dort, z. B. S 41, „Say it isn‘t so“ v. John Isaac, oder „3 stoppages étalon“ v. Marcel Duchamp, worin die Hybris der sogenannten „Wissenschaft“ kritisch hinterfragt wird. 

9) M. a. W., hypothetisch herausgehobene, ästhetische Formen und hypothetisch davon unterschiedene Formen des Denken teilen sich die gleiche Gattungsart der Vorstellung. Es ist die Teilbarkeit im Gedachten des Sich-Zeigens und des weiterbestimmenden Denkens. Das weiterbestimmende Denken in der Teilbarkeit des Gedachten kann eine vielfältige, unendliche Weise der Interpretation annehmen, ist aber immer an das Wesen (die Materie) des Dargestellten gebunden.  D. Mersch beschreibt den „Stierkopf“ von Pablo Picasso, 1942,(ebd. S 187 – 191). Der „Stierkopf“ endet in einer großen Vielfalt formaler und mythologischer und geschichtlicher Konnotationen und Ideen. Die schlichte ästhetische Form vermag sich durch Denken zu einer assoziativen, breit ausladenden Idee heranzubilden, zu einer weit über die schlichte Form hinausgehenden, zeitlichen und räumlichen Begrifflichkeit einer  wesentliche Aussage P. Picassos, die mir die ästhetische Einheit von Anschauung und Denken förmlich aufzwingt. Denn eins ohne das andere wäre nicht möglich, die Anschauung nicht ohne das Denken, und das Denken nicht ohne der Anschauung. Das Kunstwerk wird zu einem Symbol, zu einer Performanz vieler Ideen, weil es in der gebundenen Einheit der Einbildungskraft  das freie Vorstellen und Denken inspiriert und ermöglicht – und umgekehrt, das Symbol nimmt neue Begriffe an.  

10) Kunst denkt anders, ja, wenn es ein eingefahrenes, stures Denken aufbricht zu neuen Vorstellungen, zu neuen Sinngehalten, zu freien Vorstellungen, zu neuen Zusammenhängen; Dieter Mersch ist für diese Herausarbeitung des Gegensatzes wie ich den Schlusssatz interpretiere: „Nichts ersetzt darum die unmittelbare Konfrontation und die Auseinandersetzung mit der Praxis der Künste und der ihr innewohnenden Epistemik, der Alterität ihres <Denkens>.“ (ebd. S 200)

Kunst denkt gleich wie alles tiefergehende, prinzipielle Denken –  möchte ich aber ebenfalls sagen, wenn ich die transzendentallogischen Gesetze von Anschauung, Verstand, Denken, Aufbau von Zeitlichkeit und übergehenden Wille in ihrer Einheit bedenke. Es handelt sich überall um Bildlichkeit.  Das Sich-Zeigen der Kunst, diese hier favorisierte, beschriebene Alterität, ist nur im Denken und als Denken möglich. Kunst und Denken mag man kurzfristig unterscheiden, sie kommen im Gedachten der Vorstellung aber überein, müssen überein kommen, wenn sie einen Geltungsanspruch ihrer Aussagen behaupten.

Zum eigentlichen Begriff einer Epistemologie, wie ich den Begriff „Epistemologie“ verstehe, nämlich als   Epistemologie der Bildlichkeit der Anschauung und des Begriffes zugleich, dazu möchte ich verweisen auf M. J. Siemek. 8

(c) Altheim,  11.12. 2019  Franz Strasser

1K. Hammacher, Das Fundament der Ethik. Zur Bestimmung des Gewissens. Philosophisches Jahrbuch, 76. Jahrgang, 243 – 256, 1968/69.

2K. Hammacher, ebd., S 255.

3Oder anders gesagt: In den spätern Wln Fichtes kommt der Begriff der „Sichtbarkeit“ ausdrücklich thematisiert vor: Z. B. WL 1810: Noch über der SeinsForm des Princips. Es ist selbst auch nur in der Sichtbarkeit. Außer der Sichtbarkeit eben nichts. Es ist nur im Schema seine selbst. Daß dieses nur wirklich ein Schema sey. Eben indem das Leben der möglichen Anschauung fixirt wird, wird es ertödtet. Wie und auf welche Weise es doch lebe, wird sich finden.
1.). Die Erscheinung schlechtweg ist
seine Sichtbarkeit. Die Sichtbarkeit ist. 

2.) nun muß das Sichtbarmachen wieder sichtbar werden.“ (GA II,11,  323)

Oder siehe auch WL 1811 (siehe Kommentar zur WL 1811 meinerseits) 

4Eine anschauliche Demonstration dieses Zueinanders von Objekthaftigkeit des Denkens und notwendiger Zweckgerichtetheit des Denkens wären die §§ 2- 13 der Wlnm.

5Wiederum hat wiederholt Fichte diesen Prozess zum Bildwerden beschrieben. Nur als Beispiel Diarium I von 1813: „Diarium I, S 259 Z 22ff u. S 260: ad. 1.-. Durch das Denken, wie es eben beschrieben ist (einer zeitlosen Substanz***1) wird gesezt eine Bildhabendes, in dem Anschauungsbilde: dieses zugleich als reales  [Fortsetzung der Anmerkung:] Princip deßelben Bildes. Diese Identität nun des Subjekts des Bildes, seines Bildes (im Denken) u. des realen Princips ist das Ich. – Diese Apperception geht aus (als durch aus individuelle, denn darauf kommt es an: -) von der Identität des Bildes (in dem Zugleichseyn des gebildeten der Anschauung) u. dem unmittelbaren Denken desselben: der Begriff schlechthin gesezt mit dem ersten Bilde; ohne dazwischen kommen- de Freiheit eines reflektirenden Denkens; also ein Begriff, der selbst einer Anschauung gleichgilt, indem er von ihr unabtrennlich ist. – Dies ist nun das individuelle, diese unmittelbare Anschauung des Zeitwerdens; deren Macher der Finder ist. -. In diesem Finder, u. Macher, u, Identität beider, liegt das individuelle, das unmittelbar angeschaute Ich. – .(…)

6D. Mersch fragt in diesem Zusammenhang an, ob die denkerische Bewältigung der Vorstellung und der ästhetischen Anschauung in der Rezeptionsgeschichte von Kunst und Ästhetik nicht stets überbewertet worden ist. Kunst und Ästhetik musste gegenüber der denkerischen Einordnung und Bedeutungsgebung oft zurücktreten. (ebd. S 13)

7Zum Schweben und Vorstellen siehe z. B. GRUNDLAGE DER GESAMMTEN WISSENSCHAFTSLEHRE, SW I, 127; S 156. Von allem Anfang des dortigen § 4 der GWL ist klar, dass es nur eine synthetische Lösung geben kann von theoretischer (intelligenter) und praktischer Tätigkeit der Vernunft. Die Vorstellung wäre ohne Streben nicht sinnlich und lebendig-kraftvoll möglich, und das Streben ohne Vorstellung nicht denkbar.

8MAREK J. SIEMEK, Bild und Bildlichkeit als Hauptbegriffe der transzendentalen Epistemologie Fichtes. In: Erich Fuchs (Hrsg.), Der transzendental-philosophische Zugang zur Wirklichkeit, Stuttgart 2001, 41-63. M. J. Siemek unterscheidet drei Stufen: der Begriff des Bildes, das Bild als Begriff und die Bildlichkeit selbst. Das Wissen als Bild erkennt sich auf dieser epistemologischen Stufe in seiner sinnstiftenden und sinnverstehenden Bildlichkeit. Die epistemische Relation wird eine epistemologische, das Wissen wird zum Bild des Bildes.

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Autor: Franz Strasser

Dr. Franz Strasser